Kartoffeln pflanzen im Juli: spät, aber nicht zu spät
Kartoffeln pflanzen im Juli – spät, aber nicht zu spät
Warum ein Beet, das erst im Sommer frei wird, genau das sein kann, was du jetzt brauchst.
Mein Porreebeet vom letzten Jahr ist – endlich! – freigeworden. Danke an meinen Mann fürs Umgraben. Und beim Blick in die Ecke mit den Gartensachen fielen sie mir ein: die Pflanzkartoffeln, die es im Frühling nicht mehr ins Beet geschafft hatten. Perfekte Kombination, dachte ich mir. Und so wurde aus einem „eigentlich zu spät“ ein ziemlich guter Plan.
Spät dran? So what!
Du hattest im Frühling keine Zeit, keine Kraft, keinen Plan? Dann bist du genau richtig hier. Wir brauchen nicht noch mehr To-dos, die uns runterziehen – sondern Erlaubnis. Und ein bisschen Raum, um einfach loszulegen, wenn es gerade passt.
Der Juli ist spät. Ja. – Aber nicht zu spät.
Nicht für Kartoffeln.
Nicht für deinen Garten.
Und schon gar nicht für dich.

Was du für späte Kartoffeln brauchst – minimalistisch & machbar
- ein freies Beet (meins war voll mit alten Porree- und Brennessel-Wurzeln – geht auch!)
- ein paar Pflanzkartoffeln (möglichst frühe oder mittelfrühe Sorten)
- Kompost
- evtl. Stroh oder Rasenschnitt zum Mulchen
Tipp: Auch keimende Bio-Kartoffeln aus der Speisekammer tun’s oft. Don’t overthink it.
Schritt für Schritt: Kartoffelbeet im Juli
- Beet freiräumen – oder einfach übernehmen
Ich habe den Porree und das verwilderte Beet, das seit dem letzten Herbst brach lag freigemacht – nein, stimmt nicht, mein Mann hats gemacht. Abtragen – einmal gelockert – fertig. Kein großer Buddelmarathon. Das ist Alltagsgärtnern. - Kartoffeln einbuddeln
Ich setze sie flach – etwa 5–10 cm tief – mit Abstand dazwischen. Erde wieder leicht drüber. Wenn sie gekeimt sind, super. Wenn nicht – auch gut. Sie machen das schon. - Kompost drauf, fertig
Eine ordentliche Schicht reifer Kompost gibt Nahrung und schützt vor dem Austrocknen. Damit ist das Beet schon aufgefüllt und gemulcht. - Warten, beobachten, weiterleben
Die Pflanzen kommen. Und wenn sie ca. 10 cm hoch sind, wird leicht angehäufelt und mit Stroh oder Rasenschnitt gemulcht.

Warum sich ein Juli-Beet doppelt lohnt
Du nutzt ein ansonsten brachliegendes Beet noch sinnvoll aus. – Und wenn es nicht in deinen Plan passt: So what!?!
Es ist dein Beet, dein Garten, deine Kartoffeln, deine Energie.
Du darfst das absolut selbst entscheiden und brauchst nur die Regeln befolgen, die du dir selbst gibst. Zeit fürs Seelengärtnern
Garten ist kein Wettbewerb. Garten ist Raum. Für Selbstverwirklichung und für Lebensfreude. Für Wiederankommen im echten Leben.
Und ja:
Wenn du sehen willst, wie sich Kartoffelpflanzen wie Superwoman aus der Erde kämpfen – aus dem Dunkel ins Licht – dann tu das.
Sei pathetisch. Übertrage dein Leben auf die Knollen.
Missbrauche dein Beet ruhig für dein seelisches Gleichgewicht.
You go girl.
Kartoffeln = Vorrat = Freiheit
Du stärkst deine Selbstversorgung im Herbst. Und das ist kein „Nice to have“, sondern echtes, spürbares Empowerment.
Kartoffeln gehen immer.
- Bratkartoffeln mit Rote-Beete & Ei. – Mein eigenes Trostrezept statt Pytt-i-Panna meiner Kindheit.
- Kartoffelspalten aus dem Ofen – Für den Alltag oder feierliche Gelegenheiten
- Kartoffeln mit Ei & Senfsoße – Ich könnte das jede Woche essen!
Und selbst wenn der Kartoffelkäfer kommt – ja, die sind fies.
Aber: irgendwas frisst ihn immer. Dann fütterst du halt nicht dich und deiner Familie sondern irgendwelche Vögel in deinem Garten.
Und manchmal ist es auch okay, wenn du nicht alles im Griff hast. Die Natur nimmt auch mal ihre eigenen Umwege.

Der Boden bleibt lebendig – für dich und dein Zukunfts-Ich
Ein durchwurzelter, gemulchter Boden lebt.
Er trocknet nicht so schnell aus.
Er speichert Nährstoffe.
Und er schützt dich – vor dem Frühjahrs-Frust, wenn du wieder voller Elan aus der Winterpause losstarten kannst.
Ein dicker Teppich aus Gras- und Brennesselwurzeln steht dir spätestens im Frühjahr im Weg. Wenn du jetzt reinpflanzt, denkt dein zukünftiges Ich: Danke. Gut gemacht.
Handlung statt Selbstzerfleischung – Seelengärtnern
Du kommst in die Handlung.
Und das ist der beste Schutz gegen diese nagende, leise Stimme, die dir sagt:
„Du hast wieder nichts geschafft in diesem Gartenjahr…“
„Zu spät, zu wenig, zu unperfekt.“
Nein.
Du tust, was du kannst.
Jetzt. Heute. Und das reicht.

Entweder du bist damit erfolgreich – oder du lernst was dazu.
Dieses Mantra versuche ich so oft zu wiederholen, bis es irgendwann meine alten Glaubenssätze übertönt:
„Du darfst dir nicht so viel Platz nehmen.“
„Denk nicht, dass du was Besonderes bist.“
Doch, darf ich.
Und du auch.
Was du aus späte Kartoffeln machen kannst – für Teller und Vorratsregal
Wenn du im Oktober oder November erntest, kannst du richtig was draus machen:
Diese Rezepte sind bereits in Arbeit und kommen im Herbst auf den Blog – Soulfood pur!
- Herbstlicher Rindereintopf mit Kartoffeln & Karotten aus der Vorratskammer
- Kartoffelpuffer mit Apfelmuß oder herzhaft mit Salz und Pfeffer
- Hasselbackskartoffeln – schwedische Fächerkartoffeln. Die Lieblingsbeilage meiner Kinder
Vielleicht gibt’s bald auch ein kleines Freebie mit den besten Kartoffelrezepten für stressfreie Abende. Interesse? Trag dich hier in den Newsletter ein – dann erfährst du’s zuerst.
Und jetzt du?
Hast du schon mal im Juli Kartoffeln gesteckt?
Oder magst du’s ausprobieren?
Hinterlass mir gern einen Kommentar oder schick mir ein Foto – ich freu mich auf deine Erfahrungen.
Meine Briefe für dich
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