Spargel im Ofen zubereiten
Spargel im Ofen zubereiten: einfach, stressfrei und ohne Verschwendung
Gutes Essen ist ein Grundrecht – kein Luxus.
Frischer Spargel, regional und in Bio-Qualität – das klingt für viele erst einmal nach Luxus. Nach „gönn dir“, nach feinem Dinner, nach „für besondere Anlässe“. Dabei sollte gutes Essen keine Frage des Geldbeutels sein. Es sollte für alle da sein.

Gerade am Monatsende, wenn das Budget knapp wird, wirkt so ein Bund Spargel schnell unerreichbar. Doch wer aufmerksam durch den Supermarkt geht, weiß: Am Abend, kurz vor Ladenschluss, liegen oft die „nicht perfekten“ Stangen reduziert in den Auslagen. Krumm gewachsen, ein bisschen zu dünn, vielleicht leicht angedetscht – aber voller Geschmack.
Und aus so einem kleinen Bund lässt sich mehr machen, als man auf den ersten Blick denkt.
Dieses Rezept funktioniert auch dann, wenn das Geld nicht bis zum Monatsende reicht.
Und es zeigt, dass Wertschätzung für Lebensmittel kein Privileg sein muss.
Hier findest du meine liebste Art, Spargel zuzubereiten:
einfach, stressfrei, aromatisch – und mit Zero-Waste-Gedanken.
Warum Spargel aus dem Ofen?
Spargel aus dem Ofen ist für mich die entspannteste Art, das feine Frühlingsgemüse zuzubereiten. Die Stangen dünsten dabei sanft in ihrem eigenen Saft und etwas Butter – ohne Wasser, ohne Anbrennen, ohne Hektik.
Und: Es braucht keine großen Mengen. Auch eine kleine Portion wird auf diese Weise zum Festessen.
Das Rezept eignet sich perfekt für entspannte Gastgeber:innen oder für alle, die in der Küche nicht noch zusätzlichen Stress brauchen.
Wann hat Spargel Saison?
Hier im nördlichen Niedersachsen gehört Spargel zur Frühlingszeit einfach dazu – fast so sehr wie Grünkohl zum Winter.
Mitte April hängen die ersten Schilder an den Hofläden: Tagesfrischer Spargel, direkt vom Feld.
Doch die Saison ist kurz: Spätestens zum Johannistag am 24. Juni endet sie. Und wenn der Mai zu heiß ist, sogar noch früher.
Deshalb: Genieße die Saison bewusst – sie ist ein Geschenk der Region und der Arbeit vieler Hände.
Wer die Spargelzeit einmal verpasst hat, weiß, wie schnell das Frühjahr an einem vorbeirauschen kann. Tiefgekühlter Spargel ist zwar eine Option, aber frisch vom Feld bleibt er einfach unschlagbar.
Nachhaltig genießen: Was tun mit Schalen und Enden?
Spargel muss geschält werden, keine Frage. Doch was oft als Abfall gedacht ist, steckt voller Aroma:
Die Schalen und holzigen Enden ergeben eine wunderbare Spargelbrühe oder eine leichte Frühlingssuppe.
So wird aus dem, was sonst im Biomüll landen würde, noch ein weiteres Essen. Und genau darum geht es für mich bei Zero Waste:
Nicht nur Müllvermeidung – sondern Wertschätzung. Für das Lebensmittel selbst und für die Arbeit, die darin steckt.
So gelingt’s Schritt für Schritt – in Bildern
ZUBEREITUNG:
Jetzt lege ich etwa 250g geschälten Spargel auf einem Backpapier gelegt. Ich habe darauf geachtet, dass ich unten genug Papier freilasse, um einen Rand über den Spargel hochklappen zu können wenn ich das Päckchen später zusammenrolle.

Auf die Spargelstangen werden nun zwei Kleckse gute Qualitätsbutter auf den Spargel gelegt. Ich achte dabei immer besonders auf Butter von Kühen die draußen auf die Weide ausreichend frischfutter gefressen haben damit die Butter die schöne dunkelgelbe Farbe und den frischen Geschmack hat.
Um den Geschmack zu vollenden streue ich je etwa ein halben Teelöffel Salz und Zucker sowie etwas frischgemalenen schwarzen Pfeffer und quetsche etwa 1 Teelöffel Zitronensaft aus einer frischen Bio-Zitrone.

Jetzt rolle ich das Päckchen zusammen indem ich den unteren Rand einmal über die Stangen und die Butter stramm klappe und anschlißend das Päckchen stramm aufrolle. So gewährleiste ich, dass die Butter nicht verrutscht sondern schön gleichmäßig auf die Stangen liegen bleibt.

Die Enden knautsche ich etwas zusammen und falte sie unter der entstandene Rolle und lege sie auf einem sauberen Backblech.
Diese Schritte wiederhole ich mit den restlichen Päckchen. Ich akte besonders darauf, dass die Butter oben auf der Stangen liegen bleibt sodass sie herrlich über die Spargelstangen schmilzt wenn der Spargel im Ofen gegart wird.

Die Päckchen werden jetzt für etwa 50 – 55 Minuten in einem auf 185°C vorgeheizten Ofen gegart. So eingeschlagen in das Backpapier werden sie eher in herrlich geschmolzene Butter und Zitronensaft gedünstet und sind so voller frischer herrlicher Spargelgeschmack!
In der Zwischenzeit köckchen die Kartoffeln und die Sauce Hollandaise zubereitet. Selbst wenn der Spargel fertig ist, bevor die restlichen Zutaten fertig sind, können diese einfach in den ausgeschalteten Ofen ruhen und bleibt da über einige Zeit heiß und saftig!

Spargel im Ofen in Backpapier-Päckchen
Ingredients
- 500 kg Spargel geschält
- 2 tl Butter
- etwas Zucker
- Salz und Pfeffer
- 1 tl Zitronensaft
Instructions
- Der Spargel von dem Kopf abwärts schälen und bereitlegen.
- Backpapier ausbreiten.
- 250g Spargel auf ein Backpapier verteilen.
- 2 tl Kleckse Butter auf den Spargelstangen legen
- mit je 1 tl Zitronensaft, 1/2 tl Salz, 1/2 tl Zucker und etwas Pfeffer auf die Stangen rieseln.
- Papier mit den Zutaten zusammenrollen und die Enden etwas zusammenfalten und unter dem entstandenen Paket knicken.
- Päckchen nebeneinander auf einem tiefen Backblech legen und für etwa 50-55 minuten in einem auf 185 °C vorgewärmten Ofen backen.
- In der Zeit werden Kartoffeln geschält oder als Pellkartoffeln gekocht und eine wunderbare Sauce Hollandaise gemacht.
Notes
Der Spargel wird traditionell mit luftgetrockneten oder geräucherten hauchdünn geschnittenen Schinken zu Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise serviert. Für eine Vegetarische Variante wird einfach den Schinken weggelassen. Dafür dann gerne etwas frischen Petersilie darüberstreuen.

Warum dieses Rezept auch politisch ist
Lebensmittelverschwendung ist kein persönliches Problem – sie ist Ausdruck eines Systems, das Überfluss und Mangel zugleich produziert.
Wenn wir achtsam mit dem umgehen, was da ist, wenn wir auch die krummen Stangen und die Schalen nutzen, dann ist das nicht nur nachhaltig – es ist auch ein Akt der Solidarität.
Essen ist politisch.
Weil Wertschätzung für Nahrung immer auch Wertschätzung für die Arbeit der Menschen bedeutet, die sie anbauen, ernten und verkaufen.
Und weil gutes Essen kein Statussymbol sein sollte, sondern etwas, das allen zusteht.
Noch ein Tipp:
Für die Sauce Hollandaise verlinke ich dir hier gern zu einem Rezept einer „Arbeitskollegin aus der Foodblogger-Welt“:
Bei Gaumenfreundin findest du eine einfache, gelingsichere Anleitung – ohne Chichi, aber mit viel Geschmack:
👉 Sauce Hollandaise einfach selbst gemacht – hier geht’s zum Rezept.
Weil ich finde: Gute Ideen darf man auch mal weiterempfehlen.
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