Spinat anbauen und verarbeiten

Spinat ist ja wohl eines der leckersten Gemüse überhaupt. In meiner Familie essen wir Spinat rund ums Jahr. Immer wenn es Bio-Blattspinat im TK-Regal im Supermarkt muss ich zugreifen, denn wir bauen noch lange nicht die Menge an, die wir gerne im Jahr essen. Am liebsten esse ich Spinat in einem frischen grünen Smoothie aber auch ganz klassisch als Rahmspinat mit Kartoffelbrei und Ei, lasse ich mir das grüne Powergemüse schmecken!

Spinat wächst im Gemüsebeet
junge Spinatpflanzen im Gemüsebeet

Gerade im Frühling erfreut das grüne Wundergemüse den Körper und die Seele. Es tut so unglaublich gut, die ersten zarten Blätter aus der Erde sprießen zu sehen wo doch die Welt gefühlt nie wieder frisch und grün wird. Wenn ich Samenkörnchen in die Erde im Frühbeetkasten in Februar streue, kann ich mit etwas Glück und mildes Wetter bereits zu Ostern frisches Grün aus dem Garten naschen.

Wie wächst Spinat am besten?

Spinat gehört zu den Schwachzehrern und benötigt keine Düngegabe, sondern ist ganz genügsam. Er ist ein Mitglied der Familie der Fuchschwanzgewächsen und wie viele dieser Familie einjährig und kräftig. Nur zu warm mag es dieses genügsame Blattwunder, sondern wird am Besten in einer Frühjahr- und einer Herbst-Kultur angebaut.

Als erstes muss die Anbaufläche von Unkraut befreit und aufgelockert werden. Am besten funktioniert das mit einer Grabegabel wie dieser von TERRADIX*Affilliat link, siehe Hinweis unten an der Seite*

Anschließend müssen die kleinen Samenkörnchen in die Erde und das geht sowohl in Reihen als auch einfach in einer Fläche eingestreut.

Kleine Spinatpflanzen im Beet

Welcher Reihenabstand braucht Spinat?

Damit jede Pflanze groß und kräftig werden kann ist es vielleicht sinnvoll, den Salat in Reihen anzubauen. Dafür machst du im Abstand von etwa 30 cm eine etwa 3 cm tiefe Rille. Dort streust du alle 5 cm ein Samenkörnchen. Meistens ist es schwer genau so dicht auszustreuen. Ich streue für gewöhnlich dichter aus und muss dann in den Reihen, wenn dort wo es eng wird, vereinzeln.

Was braucht Spinat zum Wachsen?

Spinat ist ein Schwachzehrer und benötigt überhaupt keine Düngegabe. Lediglich Wasser und wenn es zu kalt ist im Frühjahr kann die Fläche wunderbar mit einem Vlies (wie beispielsweise das Vlies hier*Werbung*) bedeckt werden. So lässt sich die Ernte etwas verfrühen und das ist natürlich im Frühjahr absolut willkommen wo der Körper nach frischem Gemüse und Vitamine nur so lechzt. Es ist ansonsten schlau, den Spinat in einem Frühbeet-Kasten zu sähen. Dort habe ich bereits Anfang April den ersten Babyleaf-Salat ernten können.

Wie baue ich Spinat am einfachsten an?

Ich verrate dir mal jetzt meine absolute Lieblingsmethode, wenn es um Spinatanbau geht. Ich streue einfach die Samenkörnchen in einem breiten Streifen im Beet und harke sie leicht ein. Anschließend gieße ich die Fläche und decke sie mit einem dicken Gemüsevlies *Werbung* zu. So wächst ein breiter Teppich von wundervollen kräftigen Blättern heran, der dann sämtliches Unkraut perfekt unterdrückt. Meist benutze ich das auf die Beete wo ich später kälteempfindlichen Pflanzen anbauen will als Vorkultur. So habe ich die Beete sehr früh im Jahr bereits wieder einsatzbereit und muss mir über Unkraut keine Sorgen machen.

Woran erkenne ich, dass der Spinat erntereif ist?

Spinat ist in jeder Wachstumsphase essbar. Als allererstes keimen kleine schmale Keimblätter. Die habe ich nie gekostet. Anschließend wachsen dann die typisch kleinen Babyleaf-Spinatblätter, diese sind unheimlich mild und eine richtige Delikatesse! Jetzt öffnet sich das Erntefenster. Wichtig ist, dass die innersten Blätter erhalten bleiben. So können weitere Blätter nachwachsen. Je größer die Blätter wachsen, umso eine tiefere grüne Farbe entwickeln sie. Auch kräuseln sich die Blätter etwas zusammen.

Wenn das Wetter zu warm wird entscheiden sich die Spinatpflanzen, dass es nun Zeit ist, in Samenproduktion umzuwechseln. Dann fängt die Pflanze an sich in die Höhe zu „Schießen“. Es ist ganz spannend zu sehen. Die ganze Pflanze verändert sich, die Blätter werden alle nun spitz und mit der Zeit zunehmend Bitter. Nun ist höchste Zeit abzuernten, wenn du nicht eigenes Saatgut gewinnen möchtest.

Wie kann Spinat gegessen werden?

Ich bin ja keine gelernte Gemüsebau-Fachkraft und habe mich in diesen Themen selbst hereingefuchst. Ich finde es dann immer hilfreich zu schauen, welche Produkte der Supermarkt zu der Gemüsesorte anbietet. Spinat gibt es in vielerlei Arten im Supermarkt. Wenn ich wach durch die Gänge schlendere, kann ich einiges an Informationen zusammentragen.

Spinat roh als Frischgemüse:

Spinat wird in der Gemüseabteilung als Frischgemüse angeboten. Meist ist sie in Zellophan oder Plastiktüten abgepackt in klitzekleinen Portionen. Meist lässt sich das in einer Salatecke im Kühlregal finden. Spinat kann roh gegessen werden. Check, erste wichtige Info eingesammelt.
Erfahrungsgemäß sind die kleinen zarten Blättern dafür am besten geeignet. Manch ein kleiner Kritiker:in könnte meinen, die größeren Blätter seien zu bitter. Die Vorteile für den Magen und der gesamte Verdauungstrakt von bittere Geschmacksträger möchte ich hier gar nicht von anfangen. Das ist ein ganzes Thema für sich!

Spinat tiefgefroren als TK-Ware:

Du findest Spinat TK-Abteilung sowohl als Grundzutat als auch verzehrfertig als TK-Gericht in vielerlei Ausführung vor. Spinat lässt sich einfrieren, Check, zweite wichtige Info eingesammelt!

Wie bereite ich Spinat vor dem Einfrieren vor?

Damit der Spinat nicht ganz glibberig wird muss die Luft aus den Blättern und Stängeln herausgebracht werden. Dies ist gar nicht so kompliziert wie es klingt. Die Blätter werden dafür einfach kurz in kochendes Wasser gelegt und anschließend schnell wieder gekühlt. Der Fachbegriff dafür ist „Blanchieren“ – auch der klingt ja auch ganz chic. Der Prozess ist ganz einfach und ich erkläre dir den Vorgang ganz genau in einer einfachen List. Weiter unten sind diese Schritte dann etwas ausführlicher erklärt:

Spinat einfrieren: Schritt für Schritt!

  1. Spinat waschen
  2. Spinat ggf. etwas kleiner schneiden.
  3. Spinat in das kochende Wasser hineintun. Kurz umrühren.
  4. Nach etwa 30 Sekunden den Spinat mit einer Lochkelle herausfischen und ins kalte Wasser abschrecken.
  5. Spinat in Silikonförmchen oder ein kleines Häufchen auf einer Unterlage legen und tiefgefrieren.
  6. Am Folgetag die einzelnen Klumpen Spinat Luftdicht verpacken
  7. So vorbereitet ist der Spinat lange in dem Tiefkühlschrank haltbar und ganz komfortabel vielseitig einsetzbar.

Die Schritte im Detail:

Spinat waschen

Als erstes wird der Spinat gründlich durchgeschaut und gewaschen. Um absolut sicher zu sein, dass da keine Insekten oder gar Schnecken drin sind -igitt!- kann der Spinat in ein leicht gesalzenes Wasser kurz eingeweicht werden. Das tue ich bei viel von meinem Gemüse aus dem Garten, denn wenn meine Kinder auf einmal eine Schnecke in ihrem Essen finden würden, würden sie sicher ganz lange nichts mehr aus unserem Garten essen wollen.

Spinat kleiner schneiden

Ich lasse häufig den Spinat etwas größer werden, damit ich einfach mehr Masse aus der Anbaufläche bekomme. Aber selbst, wenn ich ohne Ende Baby-Spinat geerntet habe und wir so viel frisch gegessen haben, dass uns Spinat aus den Ohren herauskommt, kommt meistens irgendwann der Moment wo ich den Spinat abernten muss. Dies kommt im Frühjahr vor wenn ich die Folgekultur einpflanzen möchte oder wenn es so richtig Warm wird. Wie oben beschrieben fängt der Spinat dann an zu Schießen.

Ich schneide dafür die Blätter in Stücke. Dafür bündele ich ein handvoll Spinat auf einem Schneidebrett und schneide Streifen von etwa 3 cm ab. Diese sind dann besser zu handeln und lassen sich besser in dem Silikonförmchen zum Einfrieren stopfen.

Wer gerne gehacktem Spinat bevorzügt, sollte sie hier dann ggf kleiner hacken. Ich mag eher Blattspinat und habe das noch nie gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass es sonst einfacher ist, den bereits blanchierten Spinat nochmal kleiner zu hacken. Sonst könnte es schwierig sein, den Spinat aus dem heißen Wasser herauszufischen….

Schreib gerne in den Kommentaren, wenn du hier Ideen oder Erfahrung dazu hast!

Spinat blanchieren

Das ist ein Fachwort dafür, dass die Ware kurz gekocht und dann der Garprozess schnell beendet wird und so ein „Status Quo“ von dem Garzustand des Lebensmittels erhalten wird. Dafür wird in einem großen Topf Wasser zum Kochen gebracht – sie darf etwas gesalzen sein. Ich mache es meistens einfach ohne Salz (weil ich das Salz hier einfach mal häufig vergesse)

Zum Abschrecken – d.h. ein krassen Temperaturwechsel aussetzen – wird ein zweiter Topf mit kaltem Wasser neben dem Herd gefüllt. Hier können gerne sogar Eiswürfel drin sein. Der Spinat soll ja, nach dem Kurzbad ins heiße Wasser nicht mehr weitergegart werden sondern da soll der Garprozess gestoppt werden und zwar pronto!

Spinat wird in kochendes Wasser etwa 30 Sekunden gekocht

Wenn alles vorbereitet ist, wird der Spinat ins kochende Wasser gelassen und dort etwa 30 Sekunden gekocht. In der Zeit fällt sie in sich zusammen, wird dunkelgrün und weich.

Spinat wird im kaltem Wasser abgeschreckt.

Mit einem Lochsieb fische ich den Spinat aus dem heißen Wasser und lasse sie in das eiskalte Wasser chock-kühlen. So wird sie abgeschreckt und der Garprozess sofort gestoppt.

Spinat in Behälter füllen und einfrieren

Wenn ich Blattspinat im Supermarkt kaufe, achte ich darauf, das ich Blattspinat in Blöcke kaufe. So finde ich sie supergut anwendbar für Smoothies und sie taut schnell auf wenn ich sie in einem Rezept verwenden möchte.

Es gibt ja ganz hübsche Silikonbehälter auf dem Markt mittlerweile. Ich benutze dafür aber gerne einen Silikon-Muffinform. Besonders gerne benutze ich die 12er-Bleche. Diese lassen sich aufeinander stapeln und fallen nicht um.

Blanchierter Spinat bereit zum Einfrieren in Silikonförmchen

Am nächsten Tag ploppe ich die tiefgefrorenen Spinat-Klumpen aus der Form und verschließe sie Luftdicht in einem Zip-Beutel. So kann der Spinat gut bis zur nächsten Erntezeitpunkt lagern.

Was kann ich mit Spinat kochen?

Ob du nun eigenen Spinat im Tiefkühlfach oder aus dem Supermarkt hast, damit lässt sich allerlei leckere Gerichte kochen.

Meine Top-10-Spinatgerichte:

  1. Klassischer Spinat, Kartoffelbrei und Spiegelei.
  2. Grüner Spinat-Smoothie
  3. Spinat-Lachs-Quiche mit Cremé Fraiche-Dip
  4. Pasta mit Spinat und und Krabben
  5. Spinat-Lasagne mit Hüttenkäse
  6. Frühstücks-Wrap mit Ei, Spinat und Tomaten
  7. Pizza mit Spinat und Ei
  8. Spinat-Kartoffel-Auflauf
  9. Salat mit Bacon und Schafskäse
  10. Crepes mit Spinat und Käsefüllung

Diese Rezepte stelle ich in den nächsten Zeit Online. Es lohnt sich also wiederzukommen!

Verrate mir dein Lieblings-Spinatrezept!

Schreibt mir gerne in den Kommentaren, wie diese Infos sie euch gefallen und ob ihr tolle Ergänzungen habt. Was ist dein liebstes Spinatrezept?

Spinat in Garten und Küche anbau und verarbeitung

Ich hoffe, ich konnte dir etwas unterhalten und inspirieren Spinat in deiner Küche hereinzubringen und zu genießen! Vielleicht traust du dir auch sogar an, sie selbst in deinem Garten oder Balkon anzubauen. Ich würde mich freuen, wenn du mich dann bei den sozialen Netzwerken einen Gruß schickst…

Ganz liebe Grüße,

– Linn vom Schneeglöckchenhof

* Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Der Kauf kostet dir nichts Extra und es ist ein einfacher Weg, wie du uns unterstützen kannst. Ich empfehle keine Waren, von denen ich nicht selbst absolut überzeugt bin!