Hühnersuppe kochen

Wie koche ich eine Hühnersuppe?

Prinzipiell kann man bei einer Hühnersuppe kaum was falsch machen! Dennoch hatte ich ganz schön Angst als ich das erste Mal meine eigene Hühnersuppe machen wollte. Die ganze Zeit und Arbeit reinstecken und was ist wenn es hinterher trotzdem gar nicht schmeckt?

Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, wo meine beiden Eltern voll gearbeitet haben. Da haben meine Eltern diese Art Langzeitprojekte Nachts und am Wochenende gemacht wo ich nicht das Wissen so nebenbei aufsaugen konnte. Als ich anfing mich damit zu beschäftigen, waren meine Eltern leider nicht mehr am Leben und konnten mich so also auch leider nicht beraten. Im Internet wurde ich erstmal dann von der Flut an Information schnell überwältigt. Lauter Expert:innen, die genau wussten wie sie _DIE allerbeste Hühnersuppe_ zubereitet. Davon habe ich mich eine ganze Weile eingeschüchtert gefühlt und war eher entmutigt als irgendetwas anderes. Da hatte ich versagt bevor ich überhaupt angefangen hatte.

Schritt für Schritt zur Hühnersuppe kochen

Wenn mich ein Projekt zu lähmen beginnt, habe ich gelernt, die Arbeit in überschaubare Teile zu teilen. So kann ich wie Beppo Straßenkehrer einen Schritt nach dem anderen vorwärts kommen während ich mich nur auf den Abschnitt vor meinen Fußen fokusiere. Zu diesem Zweck teile die Zubereitung einer Hühnersuppe in zwei Teile.

• Brühe kochen – hier machen wir die Grundlage.
• Suppe kochen – hier kommt frische hinein.

Erster Teil: Hühnerbrühe kochen

Hierbei wird ein ganzes Suppenhuhn, oder wie bei mir, Teile eines Hähnchens – aber mit Knochen! – in einen Topf mit Wasser stundenlang gekocht. Ich gebe immer ein Schuss Essig dazu, um die Mineralien aus den Knochen zu ziehen. Habe ich irgendwo gelesen und fand ich plausibel und machbar. Für den Geschmack sind Gemüse und Kräuter sinnvoll. Da benutze ich meist, was ich mag und habe.

Welche Zutaten benutze ich wenn ich eine Hühnersuppe kochen will?

• Knollensellerie
• Möhren
• Zwiebelgemüse
• Petersilienwurzel
• Lorbeerblatt
• Salz und Pfeffer

Meine Lieblingsgewürze bei einer Hühnersuppe sind Knollensellerie, Zwiebeln, Möhren und Petersilienwurzel – tatsächlich die klassischen Suppengemüse.

Knollensellerie

Knollensellerie kaufe ich im Bio-Laden meines Vertrauens. Sie bauen den Knollensellerie auf den eigenen Acker an. Ich habe nie besonders viel Erfolg mit eigener Knollensellerie-Anbau gehabt. Trotzdem baue ich den jedes Jahr fleißig an. Bei mir hat er aber noch nie große Knollen gebildet. Ich mag vielleicht etwas zu ungeduldig sein… Ich friere den Sellerie geschält und gewürfelt ein.

Möhren

Möhren bauen wir selbst an und ich friere für unsere winterlichen Hühnersuppen einige großen Tüten gewaschenen und gewürfelten Möhren ein. Für die Arbeit, die ich nach dem Ernten im Sommer und Herbst mache, bin ich am Winterabend wenn das Fieber bei einem der Kinder oder gar mir selbst hochgeht sehr dankbar.

Zwiebelgemüse

Porree gehört beim Suppenbund immer dazu. Das benutze ich tatsächlich aber meist nicht in meiner Hühnersuppe. Einfach weil ich da meist kein mehr im Garten habe und weil ich mir das noch nicht angewöhnt habe dieser einzufrieren. Ich benutze stattdessen Zwiebeln. Diese schäle ich noch nichtmal, ich schneide nur die Enden ab weil dort manchmal noch etwas Erde ist und dann schneide ich sie in große Stücke.

Manchmal wenn ich Porree habe schneide ich ihn in ganz feine Streifen und füge ihn zur Brühe in dem zweiten Teil – Die Suppe kochen, zusammen mit frischem Gemüse zur Brühe hinzu.

Petersilienwurzel

Ich liebe den Geschmack von Petersilie. Das ist mein Power-Kraut schlechthin. Beklagenswerterweise teilen meine Familienmitglieder meine Vorliebe nicht und deshalb benutze ich sie leider nur sparsam. Ein bisschen Petersilienwurzel tue ich aber dennoch in den Topf hinein, wenn ich welchen habe. Frische Petersilie streue ich auch zum Anrichten in der fertigen Suppe (Oder am geschicktesten in den Topf bevor ich ihn an den Tisch stelle, dann ist sie einfach drin und ich mache mich nicht unbeliebt am Tisch.)

Gewürze

Dann kommt bei mir in jeder Brühe-Ladung ein paar Lorbeerblätter, einige Pfefferkörner, einige Löffel Salz und ein bisschen Tragantwurzel. Die Tragantwurzel wird in der traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt um die Lebenskraft – das Qi – zu stärken. Hab ich gedacht: „Das kann ja nicht schaden“.

Wie lange muss ich eine Hühnersuppe kochen?

Eine Hühnersuppe kann in alle möglichen Töpfe gekocht werden. Hauptsache kochen! Hier ist die Formel – Je länger, je besser!

Ich benutze am liebsten dafür meinem Slow Cooker, denn darin kann etwas stundenlang vor sich hinköcheln. Da kann ich ganz vertieft arbeiten, aus dem Haus gehen, im Garten oder bei den Tieren arbeiten.

Kann ich in dem Slow Cooker Hühnersuppe kochen?

Ja, das geht wunderbar! Ein Slow Cooker ist absolut ideal für genau diese Aufgaben. Ich lege am Vortag ein gefrorenes Hähnchen mit den gefrorenen Gemüsewürfeln und Gewürzen in den Slow Cooker. Dann fülle ich mit Wasser auf und schalte den Slow Cooker auf Low für die Zeit bis zum Mittagessen am nächsten Tag. Gerne mal 16 bis 20 Stunden.

Woran erkenne ich, dass die Hühnerbrühe fertig ist?

Eine wunderbare Sache bei der Hühnersuppe ist, dass sie wirklich stundenlang vor sich hinköcheln kann ohne schlecht zu werden. Sie wird tatsächlich eher besser und besser! Ich kann also die Suppe ansetzen wenn ich am morgen ein freie Zeitspanne dafür habe und dann einfach mal köcheln lassen bis der Patient Suppe gerne essen möchte. Wichtig ist, dass das Fleisch sich vom Knochen löst. Das kann bei einem ganzen Brathähnchen natürlich schneller gehen als bei einem alten Gockel. Ich prüfe das meist immer wieder mal mit einer Gabel. (Oder dann wenn es so herrlich duftet, dass ich einfach den Deckel abnehmen und meinen Rüssel in den wunderbaren Dampf von der Suppe halten muss.)

Wenn das Fleisch sich vom Knochen löst ist die Brühe fertig und kann gesiebt werden. Wenn ich dafür aber keine Zeit habe, schadet es nicht wenn es eine weitere Stunde vor sich hinblubbert. Das wissen wir alle, dass wenn jemand aus der Familie krank ist, ist der Tagesablauf meist etwas durcheinander.

Wenn das Fleisch sich wie oben beschrieben vom Knochen ablöst, siebe ich die Suppe durch einen Tuch ab und fertig ist die Brühe! Da ist immer überraschend viel Fleisch auf die Knochen und wenn ich die Muße habe, und vor allem wenn ich ein halbes oder gar ganzes Hähnchen gekocht habe, mache ich mir die Arbeit das Fleisch abzupulen. Ein Teil davon lege ich zur Seite für die Suppe und den Rest koche ich dann in Gläser ein. Dafür fülle ich das Fleisch in saubere Gläser, gieße sie bis etwa 2 cm unter dem Rand mit der Brühe und koche die Gläser im Druckeinkochtopf ein. (genauere Infos folgen in einem eigenen Beitrag)

Teil 2: Hühnersuppe kochen aus der Hühnerbrühe

Jetzt habe ich die Brühe in einen gusseisernen Topf gefüllt. Der Slow-Cooker wäre mir jetzt zu langwierig! Etwas mehr als eine halbe Stunde vor Essenszeit füge ich neues gewürfeltes Gemüse in die Brühe hinzu und köchele bis das Gemüse gar ist. Hier sind auch wieder alle Gemüsesorten möglich, die da sind. Ich benutze hier gerne Möhren, Knollensellerie, Zwiebeln – oder Porree und Petersilienwurzel. Meist brauche ich keine neuen Gewürze reinmachen, es reicht einfach die Brühe nochmal mit Salz und Pfeffer abzuschmecken. Ich streue am Tisch gerne unsere eigenen Chiliflocken in die Suppe, manchmal tue ich auch Tomatenpulver oder Paprikapulver hinein zur Abwechslung. Meine Kinder genießen aber am liebsten die Suppe einfach schlicht ohne Firlefanz.

Kurz vor dem Essen, einfach zum Warm werden, füge ich das bereitgelegte Fleisch (Oder wie hier ein kleines Glas eingekochtes Hühnerfleisch) hinzu, zusammen mit kleingebrochenen Nudeln. Dann streue ich ganz konspirativ meine Lieblingspetersilie in die Suppe weil ich Petersilie einfach mal so unheimlich mag.

Wenn die Nudeln weich sind – es dauert nur ein Paar minuten – reiche ich die Suppe evtl mit eine gute Scheibe Vollkornbrot mit Kräutersalz

Guten Appetit!

– Linn vom Schneeglöckchenhof

Rezept für Hühnersuppe:

Guten Appetit!

Hier ist mein Grundrezept zum Nachlesen und Ausdrucken! Viel Freude an der eigenen Hühnersuppe!